Martin Canine - Kommentare

Alle Kommentare von Martin Canine

  • 7 .5

    So wie sich die Woche dem Ende zuneigt, so gilt das auch für meine Bewertungsreihe zu den Gendarmfilmen.
    Es war mir ein Vergnügen diese Reihe zu reviewen, die leider kaum jemand meines Alters kennt. Find ich schade.
    Als sechtes und letztes vereibt nur noch Louis de Funes' letzter Film überhaupt, "Louis und seine verrückten Politessen".
    ...

    [Teil 1: 5.0
    Teil 2: 8.5
    Teil 3: 8.5
    Teil 4: 9.5
    Teil 5: 9.0]

    In seinem letzten Streifen schlüpft der quirlige Franzose noch einmal in die Rolle des Gendarms Ludovic (oder Balduin) Cruchot, um diesmal auf eine Truppe junger Polizistinnen aufzupassen, die im Revier untergebracht wird.

    Was soll ich sagen?
    Wenngleich es der "neueste" Teil der Reihe ist, ist es auch der, dem man das Alter am Meisten anmerkt.
    Das hat vor Allem damit zu tun, dass alle paar Minuten irgendwas gesagt wird, was unsere moderne Gesellschaft als politisch inkorrekt ansehen würde.
    Aussagen wie "Sie ist ganz klug, obwohl sie schwarz ist" oder ständige Anbaggerversuche von JEDEM Mann erwecken aus heutiger Sicht einen etwas merkwürdigen Charakter.
    Es wirkt ja schon komisch, aber sicher anders als gewollt, eher unfreiwillig.
    Nein wirklich.
    Wenn wirklich JEDER Mann, seien es die Gendarms, ein angehaltener Fahrer oder sogar ein hoher Vorgesetzter, plötzlich total notgeil wird, wenn sich die Politessen näher als 15 Meter herankommen, und sich Cruchot an einer Stelle die afrikanische Polizistin Makumba sogar halbnackt mit Knochen im Haar zu wilder Trommelmusik vor einer Dschungelkulisse vorstellt, dann wirkt das einfach nur mehr lachhaft.

    Ansonsten haben wir wieder so gelungene Gags wie in den vorangegangenen Teilen, auch wieder auf Deutsch am Besten.
    *lest aus Cruchots Akte*
    "Hat als Kind ins Bett gepinkelt, also wirklich!"
    "Gepinkelt? Nie, ich hatte ein feuchtes Zuhause!"
    Dazu wieder eine Menge unlogischer Handlungen und Fehler.
    Z.B. als die PolizistInnen (!) eine Gruppe Halbstarker verhaften wollen, und flüchten, als diese eine Waffe zücken. *kichert*

    Wer den de Funes-Humor mag, vor Allem den der vorangegangenen Teile, wird auch hier nicht enttäuscht.
    Man bekommt wieder einen Haufen gelungener Gags und das gewohnte Maß an absurd-blöden Situationen.
    Im Allgemeinen ist er jedoch etwas schwächer als die anderen Teile (ausgenommen den Ersten, den ich immer noch recht schwach finde), aber immer noch sehr gut!

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    Fazit: die Gendarmreihe ist eine meiner Liebsten, wenn es um absolut stumpfsinnigen Humor geht. Außerdem mag ich Louis de Funes einfach, sein ganzes cholerisches Auftreten, und diese Körpersprache bringen mich immer zum Lachen.
    Somit ist es trotz in meinen Augen schwächelnden Starts eine durchaus wahnsinnig gelungene Reihe. Wunderbar!

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    Und da ich mir sicher bin, dass unten wieder der ein oder andere Kommentar bezüglich Oberweite und Beinlänge der Polizitessen aufblitzen wird - der Film ist eh ein halber heterosexueller Softporno, nur halt ohne Nacktheit. Oder Sex. Und schon für 6-jährige geeignet.
    Also viel Spaß!

    7
    • Der Film wird sicher echt geil.
      Ich werd sicher nicht den Schwanz einziehen, wenn es um den Film geht.
      Aber wenn denen der Saft ausgeht, hab ich aber echt den Arsch voll.
      Dafür komm ich mich sicher nicht hinten rein. Also ins Kino geschlichen.
      Aber kommen werd ich. Also ins Geschäft mir die DVD kaufen.

      4
      • 9

        Wie mir mein lieber Titanenkollege Hfonda15 gerade mitgeteilt hat (nochmal herzlichen Dank für's Aufmerksammachen) ist dies mein 800. Kommentar!
        *es regnet regenbogenfarbenes Konfetti und 99 Luftballons in Form von Pfotenabdrücken*
        Also erstmal danke an die liebe MP-Community, die mich so schön aufgenommen hat, trotz meiner eigenwilen Art und meinem merkwürdigen Filmgeschmack. Ihr seid spitze!
        Und natürlich an meine Titanenkollegen für selbiges!
        *Geheul*

        Nichtsdestotrotz geht es jetzt fröhlich weiter mit meiner Gendarmreihe.
        Und somit kommen wir nun zum vermutlich bzw. sicher merkwürdigsten Teil.
        Nämlich "Louis' unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen".
        ...
        [Teil 1: 5.0
        Teil 2: 8.5
        Teil 3: 8.5
        Teil 4: 9.5]

        Womit haben es die beliebtesten Gendarms Europas denn diesmal zu tun?
        Mit einem Kunstraub? Nein.
        Mit einer Reise ins Ausland? Nicht doch.
        Mit der Liebe? Aber wo denken Sie hin?

        Nein, gleich nach Beendigung ihres Ruhestands bekommt es die Truppe sofort mit Außerirdischen zu tun!

        Wie soll ich das bewerten?
        Das ist zeitgleich einer der witzigsten und einer der schwachsinnigsten Filme überhaupt! Wie zur Hölle kamen die Macher darauf, bei den Gendarmfilmen Aliens unterzubringen? Häh?

        Mit einem Plot, auf den Ed Wood stolz wäre, geht es weiter in der Reihe, noch viel abgedrehter als je zuvor!
        Außerirdische aus hohlem Blech, die die Gestalt von Menschen annehmen können, kommen ins Revier von St. Tropez gereist um mit den Gendarms zu kommunizieren. Die verstehen natürlich wieder alles falsch und wollen nun diese bekämpfen...

        Oh mein Gott was ist das rein handlungstechnisch für ein großer Schrott!? Überhaupt mal kommen die Außerirdischen in friedlicher Absicht und die Gendarms zetteln da einen Krieg an, und dann überhaupt: Wieso kommen die Aliens ins Polizeipresidium?
        So ein Blösinn ist doch unmöglich zu fabrizieren!

        Aber ich muss auch sagen: der Film ist wie die meistens Louis-Filme ein wahres Gagfeuerwerk!
        Diese unheimliche Dümmlichkeit kommt außerordentlich amüsant daher und ist auf trashige Art und Weise charmant.
        Ein überaus flacher aber auch sehr witziger Streifen, wenn man Louis de Funes mag.

        "Hauen Sie ab... Machen Sie meinetwegen Pipi!"
        "Aber ich muss ja garnicht."
        "Sie sollen jetzt Pipi machen!"
        *geht weg und sieht UFO abheben*
        "Das gibt's doch nicht!
        Das kann doch keine öffentliche Toilette gewesen sein, sowas gibt's ja garnicht!"

        Cruchot, Gerber und den anderen seh ich eh immer gern zu, egal was die Truppe gerade aufführt. Dass es viel Unsinniges ist, ist klar.
        Vom Spaßfaktor finde ich den Film aber am Zweitbesten, nach dem vierten Teil, Balduin der Schrecken von St. Tropez.
        Nur jemand wie Louis de Funes schafft es, in einem unfreiwillig komischen Film noch gelungene eingeplante Gags herüberzubringen, die genauso viel Spaß machen.
        Was ich etwas schade finde, ist, dass Fougas ab diesem Teil durch einen anderen Polizisten ersetzt wurde. Der macht seinen Job allerdings auch sehr gut, weshalb man den Mann auch schnell genauso ins Herz schließt.
        "Ware die Bullaugen nun rund oder viereckig?"
        "Rundeckig."
        Übrigens der beste und witzigste Auftritt der ehrwürdigen Mutter, bei der Cruchot hier kurzfristig untertaucht und das ganze Kloster auf den Kopf stellt.
        Was ich etwas merkwürdig finde, ist, dass Josepha hier nicht mehr von Claude Gensac gespielt wird, sondern von einer anderen Darstellerin, die ihr nicht im Geringsten ähnelt.
        Andere Haare, andere Statur, Mimik und Gestik und sogar komplett anderes Verhalten.

        Außerdem gehört der Film zusammen mit Blade Runnervzu den Einzigen, bei dem ich die Schleichwerbung nicht nur nicht nervig empfinde, sondern sie sogar äußerst positiv bei mir wegkommt.

        Somit bekommt dieser Teil auch eine hohe Punktzahl von mir, trotz oder gerade aufgrund seiner vielen Makel.

        "Welche Farbe hatte die Untertasse?"
        "Cornflakesblau."

        9
        • V wie Vendetta, 2001: Odyssee im Weltraum, Ghost in the Shell,...

          ...und vor Allem MATRIX und TERMINATOR!?

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          • Oh Gott ich hab nur 3 gesehen (Rosemarys Baby, Chinatown, Der Pianist).
            Muss ich einige Bildungslücken schließen...

            2
            • 7. Der Schatzplanet
              6. Atlantis
              5. Findet Neno
              4. Digimon - Der Film
              3. Shrek 2
              2. Pokémon - Der Film
              1. Harry Potter und die Kammer des Schreckens

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              • 9 .5

                Welch Überraschung, es geht weiter mit der Kommentarreihe zu den Gendarm-Filmen!
                Dann fang ich auch gleich an, der Nächste an der Reihe ist "Balduin, der Schrecken von St. Tropez".
                ...
                Was macht ein Gemdarm, wenn er pensioniert wird?
                Diesem Problem steht Frankreichs witzigste Polizistentruppe gegenüber, als sie in den Ruhestand geschickt wird.
                Fischen? Sich vom Butler die Schuhe ausziehen lassen? Irrtum!
                Denn es gibt noch genug zu tun auf den Straßen von St. Tropez, und als Fougas noch sein Gedächtnis verliert, heißt es erst recht: rein in die Uniform!

                "Balduin, der Schrecken von St. Tropez" ist eindeutig mein liebster Teil der Reihe.
                Wie oft hab ich diesen Film schon gesehen? Wie oft gelacht?
                Wahnsinnig oft.
                Er nutzt sich nie ab.
                Man enrdeckt immer mehr Neues, Zitate, die zunächst etwas untergehen, werden erst bei öfterem Ansehen witzig.

                Meine letzte Sichtung lag schon etwas zurück und gestern hab ich ihn nach etwas längerer Zeit mal wieder gesehen.
                Ich schwöre: bei beinahe jeder Zeile musste ich volle Kanne loslachen!
                Alllein in den ersten 10 Minuten gab es eine höhere Gagdichte als in der gesamten Laufzeit einer (guten) Hollywoodkomödie.
                Allein das Freizeitprogramm von Cruchot ist zum.Schießen.
                Wenn die (Gold-)Fische einfach so in den Kübel reinhüpfen und der Diener Rotkäppchen total sinnlos und dämlich runterleiert und sogar den Wolf vergisst ("Und als Rotkäppchen dann ankam - na die hat unterwegs noch ein Bisschen rumgebummelt, die hat sich Schaufenster angesehen, die war mal hier die war mal da, die hat noch ein Würstchen gegessen...") sorgt das - wenn man den Homur mag - schon für unheimlich viel Unterhaltung.
                Und dann als der Butler Cruchot den Schuh auszieht, ich kugel mich jetzt schon nur beim Gedanken.

                Aber nicht nur der Anfang ist super, der Film hält seine Qualität.
                Allein auf dem Hippietreffen jagt ein Lacher den Nächsten.
                "Ich liebe dich."
                "Nichts zu machen, mich können Sie höchstens gern haben!"

                Natürlich ist das Ganze saublödsinnig, aber gerade das ist das Witzige daran.

                Man kann jetzt natürlich darüber philosophieren, wie Cruchot an Videomaterial aus den ersten drei Teilen kommt (Fougas am Nacktbadestrand durchs Fernrohr gefilmt - genaaaaaauuuuuu), aber gerade sowas macht den Film so zum Schreien komisch.

                Es ist selbstredend ein großer Blödsinn, aber ich empfinde den Film auch dadurch als unheimliches Vergnügen.
                Und wie bei den vorangegangenen Teilen gilt auch hier: unbedingt die geniale deutsche Synchro ansehen!

                "Die Würfel sind gefallen.
                Frau Würfel?"

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                • Toller Film, aber so viel blutiges Gemetzel ist da garnicht wie ihr tut.

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                  • 8 .5

                    Es wird meine Reihe fortgesetzt.
                    Somit geht es jetzt um den dritten Teil einer der witzigsten Filmreihen überhaupt.
                    Zumindest meiner Meinung nach.
                    Es handelt sich hierbei um die Gendarm-Reihe und der Name des Films ist "Balduin, der Heiratsmuffel".
                    ...
                    [Teil 1: 5.0
                    Teil 2: 8.5]

                    Genau wie bei Teil 2 bekommt man hier wieder die geballte Ladung absurd dämlichen Humor mit einem Louis de Funes in Bestform.

                    In "Balduin, der Heiratsmuffel" - der erste deutsche Titel ohne "Gendarm" oder "St. Tropez" im Namen - geht es rein handlungstechnisch nicht so absurd und lächerlich unrealistisch zu wie im Vorgänger.
                    Während ihre Abenteuer in New York durch ein Lügenkonstrukt und die (eigentlich berechtigte) Paranoia von Cruchot viel sehr skurrile Komik hatte, geht es hier hauptsächlich auf pure Schenkelklopfer.
                    Dennoch wirkt das wieder wahnsinnig komisch.
                    Die zwei Handlungen in diesem Film sind zum Einen, dass sich der doch schon recht alte Cruchot in eine Frau verliebt und zum Anderen, dass er einer Beförderung nachstrebt.

                    A: "Was ist los?"
                    B: "Muss wohl am Motor liegen."
                    *geht nach vorn*
                    A: "Der Motor ist aber hinten!"
                    B: "Ach deshalb, dann bauch ich mich ja auch nicht zu wundern..."

                    Ich habe diesen Film schon WAHNSINNIG oft gesehen.
                    Ich kann immer noch darüber lachen.
                    So ein herrlicher Blödsinn, den der liebenswerte Chaot da aufführt mit seiner Frau Obrüstin... ähm, Oberst ist einfach immer wieder zum Schießen.
                    Allein schon die Szene bei der Prüfung ist zum Schreien, wenn Gerber ernsthaft arbeitet und Cruchot nebenbei nur lauter sinnlosen Schwachsinn anstellt, oder so herrliche Dialoge wie der nach dem Aufsatz.
                    A: "Was haben Sie über die Verbreitung geschrieben?"
                    B: "Die was?"
                    A: "Na die Verbreitung."
                    B: "Wer soll sich verbreiten?"
                    A: "Haben Sie nichts darüber geschrieben?"
                    B: "Achso die Verbreitung, sagen Sie's doch gleich! Sogar was besonders Kluges hab ich geschrieben."

                    Natürlich wirkt das Ganze nur so richtig lustig mit der fabelhaft dämlichen deutschen Synchro (am Besten find ich's ja wenn Cruchot zu Beginn im Auto sitzt und Romane an Text herabließt, obwohl sich offensichtlich die Lippen nicht bewegen).
                    Einfach herrlich, wertet den ohnehin schon witzigen Film nochmal unheimlich auf!

                    A: "Sie! Sie haben rein zufällig zwei Tage Stubenfegen!"
                    B: "Wieso denn immer ich!?"
                    A: "Ich hab gesagt rein zufällig!"
                    B: "Das ist was anderes."

                    "Balduin, der Heiratsmuffel" ist eine durchwegs gelungene Komödie, mit viel wahnsinnig dämlichen aber unheimlich lustigen Gags, Sprüchen und Fuchteleien/Grimassen des witzigsten Cholerikers Europas.

                    Somit ist der Film vor Allem Eins:
                    "Eine Rückenmarkslosigkeit sondershausen!"

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                    • Steht zwar schon lang auf meiner Watchlist aber um die Uhrzeit wird das nix...

                      • Und ich warte schon ewig auf Citizen Kane 2 - Die Rache der Schneekugeln...

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                        • How I met your Father's brother's nephew's cousin's former room mate

                          • Die MP-Redaktion muss sich ja wirklich auf den Film freuen, wenn sie sogar schon News von schnittberichte.com "übernehmen", nur um uns auf dem Laufenden zu halten.

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                            • 8 .5

                              Nach einem kurzen Programmwechsel und der Einschiebung der überarbeiteten Version eines meiner Kommentare zu einem gringfügig anderen Film, geht es nun wieder munter weiter mit meiner (offenbar nicht recht beliebten) Bewertung zu den Gendarm-Filmen!
                              Hier geht es um den zweiten Teil, und der trägt den Titel "Der Gendarm vom Broadway"!
                              ...
                              Kleiner Rückblick:
                              Ich finde den ersten Gendarm-Film mit Abstand am Schwächsten, da es ihm finde ich an Klamauk und Albernheit fehlt. Er bekam ganz durchschnittliche 5 Punkte, positiv hervorgehoben habe ich die ehrwürdige Mutter, die dort ihren ersten Auftritt hat.

                              In "Der Gendarm vom Broadway", dessen deutscher Titel einmal mehr jenseits des guten Geschmacks liegt - der Film spielt sich so ziemlich in ganz New York ab außer am Broadway, es wird lediglich in einer Montage ca. 1 Sekunde lang ein Schild mit dieser Aufschrift eingeblendet - , hat eigentlich alles, was ich an einem guten Louis de Funes-Film schätze.

                              Ihr müsst wissen, der gute Louis ist für mich das, was für den ein oder anderen hier Helge Schneider ist (obwohl ich den ja bekanntlcih nicht lustig finde). Wenn dieser cholerische Franzose auftritt, könnt ich schon losschießen vor Lachen, und wenn dann noch so dämliche Situationen kommen wie hier, kann ich echt nicht mehr. Auch nach der viertausendsten Sichtung.

                              Ich meine, ich weiß nicht, was komischer ist:
                              Die Tatsache, dass so viele extrem offensichtliche Fehler auftreten (man sieht eindeutig schon vorher die Flammenwerfer an Cruchots Kopfhörer, Nicole versteckt sich vor ihrem Vater und rennt aber eindeutig so an ihm vorbei, dass er sie sehen müsste, etc.), oder wie unlogisch die Handlung(en) ist/sind.
                              Ich meine allein der Handlungsstrang mit Nicole:
                              Nicole reist als blinder Passagier von Frankreich nach Amerika, kriegt nichtmal Anschiss.
                              Sie lügt, sie wäre eine Waise und es wäre ihr Traum gewesen, in den Staaten sein zu dürfen.
                              Wird von einem Zeitungsmann als "armes französisches Waisenkind" (die Frau ist mittlerweile erwachsen!!!!!) verkauft, erlangt innerhalb weniger Tage medialen Ruhm, kriegt prompt Fernseh- und Zeitungsauftritte en Mass, ohne, dass die Gendarms etwas davon merken.
                              Allein diese Idee ist schon so absurd unrealistisch, dass ich mich schlapplachen könnte.
                              Dazu kommen ncoh diese unlogischen und billigen Therapiestunden von Cruchot mit den Streichhölzern, dass ich mich kugeln könnte. Und dann sowieso Fougas im Krankenhaus. Herrlich!
                              Und als sie dann auch noch das Steak zum Telefon halten... ich sitze hier vor'm PC und lache mir nur beim Gedanken schon einen Ast.
                              Und als... und als... und als...
                              Und der gute Louis ist sowieso immer für Lacher gut, egal, was er gerade mit Gesicht und Armen aufführt, es bringt mich immer zum Platzen vor Lachen.

                              Wie bereits beim Vorgänger angemerkt, und so werde ich es bei jedem Film mit Louis tun, ich finde die deutsche Synchro in all ihrer Lächerlichkeit setzt dem ganzen nochmal ein Krönchen auf.
                              Einfach genial.

                              Der einzige Makel ist, dass der Auftritt der ehrwürdigen Mutter hier nur einem Cameo gleicht, sie tritt nur ca. 20 Sekunden lang auf (Gott sei Dank wurde ihre Rolle in den Nachfolgeteilen etwas aufgewertet).

                              Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt, ich finde den Film super.
                              Da bleibt mir nichts mehr zu sagen als:
                              "Hooree! Hooray! Hurricane!"

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                              • 10

                                Nach der Zweitsichtung möchte ich meinen Kommentar zu diesem Film noch einmal leicht überarbeiten.
                                Es war damals, vor über einem Jahr, einer meiner ersten hier.
                                Obwohl ich im Großen und Ganzen recht zufrieden mit meiner damaligen Arbeit bin, und das Grundgerüst auch beibehalten habe, möchte ich nun meine Redux-Version präsentieren.
                                Es folgt mein Writer's Cut zum Kommentar zu "Battle Royale"!
                                ...
                                Was würdest du tun, wenn deine Klasse zum Battle Royale ausgewählt worden wäre?

                                Diese Frage stellt man sich früher oder später von ganz allein, wenn man sich Kinji Fukasakus bombastisches Meisterwerk ansieht. Nach einer kurzen Erklärung werden wir mitten ins Geschehen geworfen. Wir sehen den Sieger des letzten Battle Royale: ein blutverschmiertes, kleines Mädchen mit verstörtem Lächeln auf den Lippen. Eine Eröffnungsszene, die eben so viel Eindruck hinterlässt, wie der Film selbst.
                                Aber zunächst mal: was ist das Battle Royale?
                                Das Battle Royale ist ein erbittertes Turnier, bei welchem eine Schulklasse zufällig ausgewählt wird, auf eine Insel geschickt wird und - ausgerüstet mit einer ebenfälls zufällig ausgewählten Waffe und versehen mit einem Bombenhalsband - solange kämpfen muss, bis nur mehr eine Person überbleibt. Sollte nach 3 Tagen kein Einzelgewinner feststehen, explodieren die Halsbänder der Verbleibenden.
                                Klingt äußerst brutal und kontrovers.

                                Das lässt die Frage offen, ob BR nicht einfach nur ein Teen-Splatter-Trashfilm ist. Ein Eindruck, der von der Tatsache, dass der Film in Deutschland beschlagnahmt wurde, verstärkt wird (Gott sei Dank mittlerweile wieder behoben).
                                Die Antwort auf die Frage ist ganz klar: NEIN!
                                Doch weshalb kann man Battle Royale nicht mit Torture Porn vergleichen?
                                Immerhin metzeln sich Jugendliche in Schuluniformen ja mehr oder weniger zur Unterhaltung des Publikums an.
                                Es ist nicht nur die Tatsache, dass Battle Royale weder Gedärme noch Folter aufweist, sondern vorallem, wie die Gewalt dargestellt ist.
                                Im Film wird die Brutalität nie glorifiziert - im Gegenteil. Sie wird von den Protagonisten stets hinterfragt und wird realitätsnah und abschreckend in Szene gesetzt.

                                Ein Punkt, der mir an diesem Film sehr gut gefällt, sind die Charaktere.
                                Battle Royale überrascht durch seine Vielfalt an kleineren Geschichten.
                                Neben den 3 Hauptcharakteren sieht man noch, wie die anderen Charaktere agieren.
                                Kein Charakter stirbt, ohne irgendetwas von sich Preis zu geben. Seien es kurze Rückblenden auf alte Lebenssituationen, Liebesgeständnisse in den letzten Atemzügen oder intensive Gespräche. Außerdem reagiert jeder Charakter individuell auf die scheinbar aussichtslose Situation - einige halten sich an die Regeln und töten wo es nur geht, andere halten fest zusammen. Manche rächen sich an anderen und auch gibt es solche, die sich strikt weigern, mitzumachen. Solche wie die Protagonisten.

                                Die 3 Hauptfiguren, einer von ihnen überragend gespielt von "Death Note"-Star Tatsuya Fujiwara, stehen zusammen, obwohl sie sich der Aussichtslosigkeit ihrer Freundschaft bewusst sind. Einer von ihnen war bereits einmal Sieger beim Battle Royale, ist jedoch sitzen geblieben und nun erneut dabei, was dazu geführt hat, dass er für die beiden hilflosen Liebenden einen Beschützerinstinkt entwickelt hat.

                                Über die einzelnen Charaktere gibt es viel zu berichten und jeder wird sich mit einem der vielen Schicksale identifizieren können.

                                Was bei so manchem erstklassigen Hollywoodspektakel mit ähnlicher Thematik dennoch fehlt und hier vorhanden ist, ist der ernste Grundton, der die Extreme der Gefühle, in dieser extremen Situation sehr gut zur Geltung bringt. Und dennoch empfinde ich den Film nicht als Schlag in die Magengrube, obwohl ich nur beim Gedanken daran, selbst mal dort mitmachen zu machen Panik kriege (hab das sogar mal geträumt. Ich träume aber fast immer davon, gejagt zu werden, warumauchimmer).
                                Denn Battle Royale versteht es auch, den Film so zu gestalten, dass er ebenso gut unterhält wie auch den Zuseher zum Nachdenken über das eigene Handeln anzuregen.
                                Es bleibt immer diese für westliche Verhältnisse recht groteske, japanische Note, die mir immer schon wahnsinnig gut gefallen hat (mein kleiner Japan-Fetisch eben), die dem ganzen dann trotz aller Härte und Brutalität noch die nötigen Charaktereigenschaften gibt, um auch einfach nur zu gefallen und das Publikum nicht zwangsläufig zu zerknüllen und wegzuschmeißen.
                                Das ist ja grade das Geniale an dem Film: man kann ihn sich ansehen, wenn man was zur Psyche in Extremsituationen herausfinden will, oder auch, wenn man ganz einfach verdammt gutes Entertainment haben will. Er funktioniert da und da.

                                "Battle Royale" ist leider immer noch ein viel zu unbekannter Film, der zwar durch Quentin Tarantino und den Plagiatsvorwurf von Die Tribute von Panem wieder etwas an Publicity bekommen hat, aber immer noch nicht den Ruhm hat, den er eigentlich verdient.

                                PS: Find's nur schade, dass er in Deutschland so schwer erhältlich ist.
                                Diese einstige Beschlagnahmung ist ja echt ein Witz.
                                Nochmal: Der Film ist NICHT gewaltverherrlichend!

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                                    Wenn es einen Comedydarsteller gibt, den ich wirklich mag, und der jeden Film durch seine bloße Anwesenheit aufwertet, dann ist es Louis de Funes.
                                    Der quirlige französische Choleriker ist einfach immer super lustig und allein seine Mimik und Gestik sind einiges wert.
                                    Hiermit möchte ich meine Wertungen der Gendarm-Reihe einleiten, die ich in den nächsten Kommentaren behandeln werde.
                                    Ich starte chronologisch mit "Der Gendarm von St. Tropez".
                                    ...
                                    In diesem Film folgen wir dem Gendarm Ludovic Cruchot (dessen Name im Laufe der Reihe immer wieder zwischen diesem und Balduin Cruchot pendelt), der hier vom fleißigen Kleinpolizisten ins größere Revier versetzt und befördert wird, seine Teenagertochter Nicole im Schlepptau.
                                    Hierbei ist er zunächst etwas befremdet von der teils lockeren Art, wie mit harmloseren Verbrechen umgegangen wird, ist er doch nichts anderes von seiner vorherigen Stelle gewohnt.
                                    Doch bald sieht er sich in einen Diebstahl eines wertvollen Gemäldes verwickelt...

                                    Bei der Gendarm-Reihe ist etwas der Fall, was wirklich nur selten der Fall ist: Ich finde den ersten Teil mit Abstand am Schwächsten (kann man auch noch anhängen zu den Sequels, die ich besser finde als ihre Vorgänger [siehe Diskussion unter meiner Review zu "Scream 2" {wobei meine Kommentare zu den Scream-Sequels sich ja nicht gerade an großer Beliebtheit erfreut haben}]).
                                    Gerade bei einem Franchise mit vergleichsweise vielen Teilen ist das schon außergewöhnlich.

                                    In meinen Augen ist der Film in der Tat etwas zu wenig klamaukartig geraten.
                                    "Waaaas?" werden sich einige jetzt fragen.
                                    Aber wenn man die anderen gesehen hat, dann sieht man, dass diese einfach viel blöder und dämlicher sind, und ehrlich gesagt ist es genau das, was ich bei einem Louis de Funes-Film sehen will, gerade bei den Gendarm-Filmen.
                                    Es wird sich hier zu einem etwas zu sehr um eine logische und zusammenhängene Handlung bemüht, wobei ich finde, dass gerade diese Unlogik den Streifen ihren Touch gibt (ich sag nur Louis' unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen, das werdet ihr aber [hoffentlich] eh noch lesen).
                                    Und dabei leidet in meinen Augen etwas die Gagdichte und deren Qualität.
                                    Ab und an finde ich die Gags auch ein wenig gezwungen, die Traumsequenzen haben ja nicht wirklich reingepasst.
                                    Das ganze wirkt hier mehr als seicht, wirklich erinnerungswürdige Szenen oder Zitate gibt es in meinen Augen nicht wirklich. Okay, der erste Auftritt der ehrwürdigen Mutter, den mit Abstand besten Nebencharakter der Reihe, neben Fougas (hier noch Stotaire), der ist schon sehr gelungen, man bekommt einen guten Einblick in ihren Fahrstil.
                                    Und auch das Zitat "Das ist der letzte Schrei" "Dieser letzte Schrei ist ein Angstschrei!" ist super, aber ansonsten fehlt es mir etwas an der Albernheit der anderen Teile.
                                    Ich muss übrigens anmerken, dass ich Louis de Funes-Filme ausnahmsweise auf Deutsch besser finde.
                                    Die Synchronsprecher machen das super, die teilweise dämlichen Übersetzungen (oder asynchrone Hinzudichtungen) machen das Ganze noch mal etwas lustiger.

                                    Der Film ist nicht schlecht, aber im Vergleich zu den anderen Filmen der Reihe (oder zu den de Funes-Werken überhaupt) finde ich den Streifen, der allerdings sicherlich die späteren Rollen des Komikers geprägt hat, nur durchschnittlich.
                                    Aber keine Sorge, die anderen Teile kommen allesamt positiv bei mir weg.

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                                    • Endlich!
                                      Ich meine, wer hat nicht schon darauf gewartet?
                                      Eineinhalb Stunden die geballte Ladung Bieber! Yeah!
                                      Das wird sicher ein neuer Lieblingsfilm. 10 Punkte.
                                      Ach, was red ich. 11 Punkte, 20 Punkte, 100 Punkte!

                                      ...aber nur, wenn ich mir den an Halloween anschau um nich zu gruseln.

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                                      • Schlimm find ich's ja, wenn man mal bei commonsensemedia.org reinschaut und sich dort mehr Leute über die Aktszene in Titanic aufregen als über die Gewalt in Sweeney Todd.
                                        Dass die USA für unsere Verhältnisse in Sachen Jugendschutz ein komischer Fleck ist, ist ja schon bekannt, was mich mehr stört, ist, dass es Filme gibt, die von der FSK nur wegen Sex eine höhere Einstufung kriegen.
                                        An Sex sollte doch wirklich nichts Schlimmes mehr sein.
                                        Im Gegenzug wird Drogenkonsum aber kaum beachtet.
                                        Nur mal so als Frage der Logik: ist Sex oder Drogenkonsum illegal?

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                                        • 8 .5

                                          Alle guten Dinge sind drei... ähm, vier!
                                          Es sah so aus, als hätte der gute Wes und auch die Produktionsfirma eingesehen, dass zuviele Sequels einer Reihe auch durchaus schaden können.
                                          Und dann kam nach nur drei Teilen Stille. Selten im Horrorgenre.
                                          Es vergehen die Jahre.
                                          1, 2, 5, 10, 12.
                                          Und dann plötzlich erscheint ein weiteres Mal die Maske auf einem Filmplakat, seitlich, in ein Messer übergehend.
                                          Und daneben steht in dicken Blockbuchstaben geschrieben:
                                          "Scre4m"
                                          ...
                                          Jahre nachdem die Scream-Saga totgeglaubt war, füllt Ghostface erneut die Kinos.
                                          Doch auch im Film ist Zeit vergangen:
                                          Gail und Dewey sind mehr oder weniger glücklich verheiratet.
                                          Die Stab-Reihe ist vom ambitionierten Tatsachenbericht zur Fließbandproduktion verkommen.
                                          Sidney kommt nach Jahren wieder nach Woodsboro zurück, um ihr Buch zu präsentieren, dass alle zu kennen aber niemand zu lesen scheint.
                                          Und last but not least:
                                          Das Internet hat seinen Platz im alltäglichen Leben gefunden.

                                          "Scream 4", oder "Scre4m", ist in meinen Augen die gelungenste Fortsetzung des ersten Films, und bringt wieder vieles mit, was ich bei Teil 2 und auch beim recht guten Teil 3 vermisst habe.
                                          Wie beim Anfang der Reihe fängt auch Nr. 4 wieder den Zeitgeist ein. Ohne dabei allerdings den ersten zu kopieren. Eher wird dieser parodiert.
                                          Denn ein großer Teil des Vergnügens entsteht durch die Tatsache, dass sich der Film zu jeder Zeit vollkommen bewusst ist, dass er nicht mehr zeitgemäß ist.
                                          Was ist den Neunzigern neu und frisch war gehört nun zur Routine.
                                          Der Film hat Spaß am eigens erschaffenen Klischee.
                                          "Es ist doch immer das Selbe. Zwei Teenager sitzen da und dekonstruieren Horrorfilme, und das gibt es einen Mord."
                                          Der Film ist angesiedelt in einer Zeit, die von der Reihe selbst geprägt wurde. Im Film halt "Stab".

                                          Es ist ein altmodischer Slasher in unserer (noch) modernen Welt.
                                          Aus dem Film wurde kein Folterporno gemacht, dafür respektiert sich die Reihe zu sehr.
                                          Doch das Horrorgenre zerfließt doch gerade darin, in der unendlichen Welle aus Selbstzitaten: Billige Kopien, Sequels, Prequels, Spin-Offs, Crossovers und Remakes.
                                          Remakes.
                                          Es soll dann also ein Remake sein.
                                          Quasi zur Feier der Ereignisse aus der Anfangszeit.
                                          In "Scre4m" kehrt man inhaltlich zum Ursprung zurück, bindet aber vieles aus der Neuzeit mit ein.
                                          Ein VLOG für den Killer.
                                          Sidney und ihre Freunde gehören nicht mehr zur Jugend.
                                          Keine VideoStoreClerks, die am laufenden Band cineastisches Hintergrundwissen und Filmzitate von sich geben können, jetzt gehört die Moderne den Facebook-Bloggern, den Yolokindern und den Swaggern.
                                          Die nunmehr mit den Auswirkungen von dem leben, was diese, Sidneys, Generation mitgemacht hat.
                                          Sowohl im Sinne der Woodsboro-Morde als auch im Sinne der Medien.
                                          Diese junge, frische Welle an ambitionierten Generation X-Filmen, geprägt von Quentin Tarantino, Kevin Smith oder auch eben der Scream-Reihe, die gehört nunmal nicht mehr zur Neuzeit.
                                          Und daraus zieht dieser Film hier seine Essenz.
                                          In dem uns eine Hommage an die eigene Reihe, die eigene Zeit, vorsetzt, jedoch auch Respekt vor dem zeigt, was danach kommt.
                                          Der es auch akzeptiert, dass sich sie Zeiten ändern.

                                          Ich finde, es hat dem Film sehr gut getan, erst so viel später nach den anderen zu erscheinen.
                                          Er schafft es nämlich nicht nur, diese würdig fortzusetzen, sondern bringt durch die Zeitspanne auch frischen Wind in die Sache, der wohl gefehlt hätte, wäre er unmittelbar nach Teil 3 angebracht gewesen.
                                          Er ist sicher nicht so cool und kultig wie der Erste, und man weiß auch nicht, wie darauf in weiteren 12 Jahren reagiert wird, aber als das, was er ist, macht er echt alles richtig, was richtig zu machen ist.
                                          Auch, weil er dabei eine Regel nie vergisst:
                                          "Leg dich nie mit dem Original an!"

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                                            • Ich bin mir ja bei dir nicht sicher, ob das ernst oder ironisch gemeint ist, aber ich like es einmal.
                                              Tom Hanks kann.selbst einen Besenstil oscarreif spielen.

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                                              • Nummer 1 wäre wohl auch bei mir am Schlimmsten.
                                                Wobei es da ja noch eine (schmerzhafte) Lösung gibt.
                                                Aber auf einem Floß gefangen zu sein wie in "Life of Pi" ist sicher auch schlimm.
                                                Und Gravity sowieso.

                                                Aber ich will auch nicht an Tatums Stelle im ersten Scream-Film stecken.
                                                Ich sag nur Garage.

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                                                  Man stelle sich eine erfolgreiche Horrorreihe vor, die die Popkultur geprägt hat.
                                                  Doch was ist das? Die Reihe besteht nur aus zwei Teilen!?
                                                  Das darf so nicht bleiben.
                                                  Es muss noch etwas kommen.
                                                  Etwas muss noch angehängt werden.
                                                  Gerade in diesem Genre ein Muss.
                                                  Auch anderswo, aber gerade in diesem Genre muss man an der Stückzahl mit diversen Alpträumen und dreizehnten Freitagen konkurrieren können.
                                                  Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis dieser Titel erscheint, "Scream 3".
                                                  ...
                                                  Wie immer, wenn ich Reihen rezensiere, eine kleine Zusammenfassung, die man auch gerne überspringen darf:
                                                  Scream 1 war für mich auch nach Zweitsichtung wahnsinnig gut.
                                                  Perfekt in jeder Hinsicht.
                                                  Voller genialer Charaktere, Dialoge, Schauspieler, und Storylines bot der Film Drama, Krimi, sogar eine Lovestory und natürlich Spannung und Horror. Nichts kam zu kurz, alles war vollkommen. Und auch beim zweiten Mal noch wahnsinnig unterhaltsam. Einfach kultig. Von daher volle Punktzahl.
                                                  Teil 2 enttäuschte mich dann doch sehr, was vor Allem am viel schwächeren Drehbuch lag, welches recht unoriginell war und keinen Platz für Dialoge und Charakterentwicklung ließ. Dennoch konnten die gut gefilmten und spannenden Einzelszenen den inhaltsarmen Film zu positiven 6 Punkten verhelfen.

                                                  Naja, ich bin mit recht niedrigen Erwartungen an die Sache gegangen. Meistens ist es ja so, dass eine Reihe im Laufe der Zeit immer schlechter wird.
                                                  Es soll Ausnahmen geben, hab ich auch selbst schon erlebt, aber meinen Erfahrung nach ist es zumeist so.
                                                  Da mich der von der Mehrheit an und für sich positiv aufgenommene zweite Teil schon nicht vollends überzeugen konnte, ging ich bei diesem fast von einer komplett negativen Kritik befallenen Film bereits von einer unterdurchschnittlichen Wertung meinerseits aus.
                                                  Doch ich wurde positiv überrascht.

                                                  Ich finde "Scream 3" macht vieles besser als sein Vorgänger.
                                                  Zunächst versucht er nicht, krampfhaft den ersten Teil zu kopieren. Wirkte Part 2 noch wie Part 1 auf Sparflamme, so bringt der dritte doch etwas anderes hinzu. So wurde ein Detail aus Teil 1 fortgeführt und in eine neue Handlung verstrickt.
                                                  Sidneys Charakter wird etwas weiter ausgebaut, ihr Trauma kommt besser zur Geltung, obwohl ihre Figur weniger Screentime hat als in den Vorgängern.
                                                  Dafür wird mehr auf die Dynamik zwischen Dewey und Gail eingegangen.
                                                  Somit rücken die Protagonisten wieder in den Vordergrund.

                                                  Auch, dass die Sache am Filmset (zum Film im Film) stattfindet, wirkt sehr gut in Szene gesetzt.
                                                  Wes Craven erzeugt die Suspense wieder einwandfrei.
                                                  Immer, wenn Sidney mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, wirkt das äußerst atmosphärisch.
                                                  Leider fehlt dem Film dafür die erinnerungswürdige Anfangssequenz der anderen Teile.

                                                  "Scream 3" ist gewiss kein Meisterwerk, aber ein solider und gut gemachter Genrebeitrag, der Spaß macht und zu unrecht verpöhnt ist.
                                                  Und in meinen Augen auch besser als sein Vorgänger.

                                                  7
                                                  • Den ersten Film hab ich vor ein paar Jahren mal gesehen und war damals (da war ich wohl so 11, 12 Jahre) so ein bisschen geschockt von dem schwarzen Humor des Films, den ich damaks freilich nicht als solchen erkannt hab.
                                                    Denk aber, der könnte mir heute gefallen.

                                                    Dieser zweite Teil klingt ganz passabel. Kommt auf den Satireanteil im Film an.