Martyman - Kommentare

Alle Kommentare von Martyman

  • 9

    1994: Das unangefochtene Original ist ein zeitloser, philosophischer Disneyklassiker und einer der besten Filme überhaupt. Die erzählerische Wucht wurde mit starken Bildern überzeugend verdeutlicht und der unvergleichbare Hans Zimmer war nie besser. Das emotionale Meisterwerk gehört zu einer guten Kindheit - ein Must-See!
    2019: Jon Favreau feierte bereits mit seiner Neuverfilmung des Dschungelbuchs zurecht einen großen Erfolg. Im hart umkämpften Filmgeschäft war es daher kein Wunder, dass man ihn alsbald mit der Aufgabe betraute, auch Simba & Co. neu zu inszenieren. Über die bahnbrechenden Effekte des 2019er Löwenkönigs muss kaum etwas gesagt werden - sie sind so gestochen scharf getroffen, dass sich die rein visuelle Erfahrung kaum beschreiben lässt. Angucken! Das Aufgreifen des fulminanten Soundtracks sowie zentraler Handlungsmomente und sinnvolle Änderungen tun ihr Übriges. Die Macher der Neuauflage transportieren somit den Klassiker in die Gegenwart, verpassen dem zeitlosen Stoff ein neues optisches Gewand und all das gelingt in höchstem Maße.
    Aufgrund der Originalität gewinnt letztlich dennoch die 1994er Version, zudem wirken die photorealistischen Bilder wie eine herausragende Tierdoku - und wenn dann menschliche Züge und vor allem (singende) Stimmen ins Spiel kommen, kommt die Emotionalität des Originals nicht ganz rüber. Die Künstlichkeit des Originals verfällt daher dem zugrundeliegenden Realismus, was ein ums andere Mal etwas anmutet. Ansonsten aber ist auch die Neuversion des Musicals insbesondere durch eine große Portion Nostalgie wunderschöne Unterhaltung.

    3
    • 10

      Wieder endet ein Kinojahr mit der Reise in die weit entfernte Galaxis...
      Natürlich war absehbar, dass der neunte „Star Wars“-Film die Reihen spalten würde. Eigentlich kann kein Film der Reihe für sich allein betrachtet, sondern muss immer im Gesamtgefüge gesehen werden. Zu „Rise of Skywalker“ passt letztlich das Adjektiv „überwältigend“, wohlgemerkt in all seinen Facetten.
      Zunächst einmal werden die neuen und alten Helden gezeigt, bestehende Fäden zusammengesponnen und neue Fäden entwickelt – das große Skywalker-Kapitel, das man in Episode VII hat wiederaufleben lassen, wird sinnvoll weitergeführt. Der neunte Film hat dabei so viele Handlungselemente wie wohl kein anderer Teil des Universums – „überfrachtet“ mögen dies manche nennen. Mit vielen (meist gelungenen) „WTF“-Momenten gespickt, wird immer wieder deutlich, dass J.J. Abrams, der Kopf hinter „LOST“, am entscheidenden Ruder der neuen Trilogie sitzt und wie zu Serienzeiten ein riesiges Gebilde zum Abschluss bringen muss. Viele Szenen entbehren daher nicht der Annahme, dass die Entscheidung für jene nicht im Grundkonzept der Trilogie vorhanden war, sondern auf ein Leichtes hinzugefügt werden konnte.
      (SPOILER) Den Imperator genau genommen als Ursache für die Existenz der kompletten neuen Trilogie zu nehmen, ist zwar insgesamt logisch, aber nach dem Ableben von Snoke nichts neu Gewagtes. Interessant auch, was plötzlich mit der Macht alles ermöglicht wird. Und ob man Han Solos Mörder küssen muss, darf hinterfragt werden. (SPOILER ENDE)
      Rian Johnson hatte sich für Episode VIII auf neue Wege begeben, die leider bei vielen Fans auf große Ablehnung stießen. Damit also für das Ende wieder der Weg der Sicherheit, eventuell des Fanservices, den bereits Episode VII kennzeichnete. Diesen mag man kritisieren – im vermeintlichen Fehlen von Kreativität liegt die vorwiegend geäußerte Kritik an der Arbeit Abrams‘ – doch zum Schluss können die dramaturgischen Entscheidungen einen Sinn ergeben, das Ende des Films ist würdig.
      Einen wesentlichen Unterschied zu den vorangegangenen Filmen des Universums gibt es jedoch: Durch den überfrachtenden Rückgriff auf alte Handlungselemente aller Vorgänger sowie das Fortspinnen der neuen Bestandteile erfordert „Rise of Skywalker“ deutlich mehr Aufmerksamkeit der Zuschauer. Gerade erst ist ein „WTF“-Moment vorbei (und im Zweifel noch nicht ganz verarbeitet), da passiert der nächste dramaturgische Höhepunkt und muss ebenso verarbeitet werden. Überwältigend. Und am Ende eben auch „überwältigend gut“ – wenn man ein Freund Abramscher Logik und Problemlösungskompetenz ist. Das Abenteuer unterhält zumindest über die gesamte Laufzeit prächtig.
      Während sich über die dramaturgischen Entscheidungen vortrefflich streiten lässt, sind die handwerklichen und schauspielerischen Leistungen schlichtweg meisterhaft. Die Darsteller, allen voran Daisy Ridley, überzeugen auf ganzer Linie, das Filmhandwerk liefert fantastische Bilder von tollen Welten und trägt einen großen Teil zu einem wunderschönen Ende bei. Eine der größten Leistungen des Teams hat jedoch einmal mehr John Williams vollbracht, der die Space Opera geprägt hat wie kein anderer. Zum krönenden Abschluss seiner wohl besten Referenz greift die Filmmusiklegende im erneut Oscar-reifen Soundtrack die alten und neuen Themen einzigartig auf und formt die schön anzusehenden Bilder zu einem perfekten filmischen Erlebnis – die Gänsehautmomente des Films funktionieren am Ende nur, weil der Score galaktisch gut ist. Allein wegen dieser „Star Wars“-immanenten Besonderheit lohnt sich der Gang ins Kino. Toller Jahresabschluss!

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      • 7 .5
        über Crawl

        Kurzweilig, brutal, bitterernst und erfrischend untrashig - so geht Tierhorror! Bei so einem wilden Ritt lässt man sich gerne mitreißen und kann über das ein oder andere Logikloch ebenso wie manch eine CGI-Gurke hinwegsehen. So packend war's schon lange nicht mehr im Wasser!

        • 9

          Die "John Wick"-Reihe ist Action in reinster Form. Keanu Reeves überzeugt wie gewohnt, die Stunts und Fights sind noch härter und brutaler und ziehen sich fast durch die gesamte Laufzeit. Der religiöse Fanatismus um die Gilde der Assassinen nervt allerdings.

          1
          • 7

            Das Sequel, das eigentlich ein Prequel darstellt, ist um einiges interessanter als "Annabelle" und fügt sich gut und äußerst unterhaltsam in das "Conjuring"-Universum. So ist die Herkunft und Entstehungsgeschichte spannend inszeniert und darstellerisch auch besser als der Vorgänger.

            1
            • 6

              Als Teil des Horror-Universums um die beiden hervorragenden "Conjuring"-Filme recht unterhaltsam, insgesamt aber nicht spannend genug für eine erneute Sichtung.

              • 7

                Einige brüllend komische Szenen gemixt mit einer Portion bunter Klischees, dazu mit Kristen Wiig, Melissa McCarthy und Rose Byrne absolut fantastische Darstellerinnen - unterhaltsames Comedy-Programm für einen entspannten Abend!

                1
                • 8
                  über Wir

                  Nach "Get Out" wurde "Us" (mit dem viel besseren Originaltitel!) zurecht heiß ersehnt - und wieder überzeugt Jordan Peele mit einem exzellent durchdachten Meisterstück. Durchgehend spannend, intelligent und richtig schön unheimlich - dazu hoch interpretativ. Angucken, genießen und diskutieren - Peele wird zurecht weiter von sich hören lassen!

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                  • 6 .5

                    Liam, Landschaften, Lacher, Längen - die vier L machen insgesamt noch ganz gut eins: Laune.

                    • 8 .5

                      Höher, schneller, weiter - Teil 2 der irrwitzig-selbstironischen Inszenierung eines saucoolen Superhelden macht erneut einfach richtig Spaß!

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                      • 7

                        Verstörend und verdammt gut gespielt. Krass gezeichnete Psychostudie.

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                        • 6 .5

                          Spannende Grundidee, wenngleich "Saw" hier noch die Nase vorn hat. Dennoch überrascht "Escape Room" immer wieder und die Spannung hält sich bis zum recht schwachen Ende. Kann man sich definitiv mal ansehen!

                          • 6

                            Interessante Grundidee und schicke Optik, aber insgesamt mit dem ominösen Stein dann doch zu merkwürdig und unklar.

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                            • 7
                              über Widows

                              Spannend, mit erstklassiger Besetzung und wichtigem politischen Unterton!

                              • 10
                                über Joker

                                Wehret den Anfängen! Wer sich gegenwärtige gesellschaftliche Phänomene anschaut, bemerkt mit einem sauren Beigeschmack, dass „Joker“, obgleich er in den 80ern spielt, brandaktuell ist. Anarchie bedeutet Chaos, und genau das wünscht sich der Joker. Joaquín Phoenix ist Arthur Fleck - der Zuschauer erkennt hier niemals einen Schauspieler, es gibt null Distanz, keine Darbietung. Nach Heath Ledgers genialer Verkörperung des psychopathischen Antagonisten Batmans muss es für Phoenix‘ Leistung, der einen geradezu innerlich toten aber dennoch menschlichen Wahnsinnigen spielt, ebenso den Oscar geben. Der nihilistisch-pessimistische Psychothriller bietet niemals Comic Relief, ist durchgehend düster und ungemein packend. Das liegt nicht nur an der wahnhaften Darstellung des Jokers und der deftigen Story, sondern besonders an der intensiven Atmosphäre, die den anspruchsvollen Film durch perfekt und grandios-böse inszenierte Bilder inklusive schaurigem Soundtrack zu hartem Tobak macht. Der erschreckend realistische Unterton regt zum Nachdenken an - eine einfache Comicverfilmung ist „Joker“ nicht, wohl aber eines der eindringlichsten Meisterwerke der letzten Jahre.

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                                • 9

                                  Erstklassige Schauspieler, erstklassiges Drehbuch, erstklassiger Film, erstklassige Unterhaltung. Must-see!

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                                  • 7
                                    über Glass

                                    Nach "Unbreakable" und "Split" nun also der krönende Abschluss der neuesten Shyamalan-Trilogie. Wobei: krönend leider nicht, aber auch nicht schlecht, allerdings schwächer als die genialen Vorgänger. Es gibt zwar einige Längen und vielleicht ist das Ganze letztlich doch etwas arg konstruiert, auch die Charaktere bleiben in Teilen auf der Strecke. Oscar-würdig spielt nach grandiosem Auftritt in "Split" erneut James McAvoy und auch Neuzugang Sarah Paulson macht einen guten Job. Die ewige Sehnsucht nach dem "alten" Bruce Willis wird hier nur bedingt unterbrochen - seine Leistung war besser als die letzten Jahre, dennoch verbleibt Willis stets unter seinem Niveau. Samuel L. Jackson hätte sicher eine größere Bühne verdient gehabt. Nichtsdestotrotz weiß der vielfach unglücklich gescholtene Shyamalan auch mit "Glass" zu überzeugen. Die Inszenierung ist oberste Liga, wie man es vom Suspense-Regisseur gewohnt ist. Die wundervolle Optik paart sich mit schräg-schaurigen Klängen und sorgt für eine angespannt-unheimliche Atmosphäre, die sich über den gesamten Film hält und das stärkste Element des dritten Teils auszeichnet. Der Twist ist zwar nett, aber kein Vergleich zu früheren Hirnstößen Shyamalans. Insgesamt sehenswert!

                                    • 5

                                      Rasanter Beginn, flacht aber schnell ab. Für zwischendurch noch in Ordnung, aber nichts Aufregendes.

                                      • 6

                                        Ziemlich vorhersehbar, aber dennoch spannend inszeniert und gut gespielt.

                                        • 6 .5

                                          Spannend trotz ruhiger Inszenierung, ist schnell weggesichtet.

                                          • 10

                                            Wie der Unheil verkündend knisternde Geigerzähler packt das pure Grauen in dieser schonungslos fesselnden Miniserie von Beginn an zu und die ununterbrochen brodelnde Spannung hält sich bis zum bitteren Ende. Die Umstände sind unlängst bekannt, die vielen tragischen Helden werden nicht vergessen. Schauspielerische Topleistungen und die unangenehm drückende Atmosphäre der brillanten Inszenierung sorgen für Gänsehaut. Keine Beschönigung, kein Verständnis, sondern brutale Realität und ein mehr als würdiges Denkmal für einen der schwärzesten Tage der Menschheit. "Chernobyl" ist ein unangefochtenes Meisterwerk und die beste, wenn nicht gar wichtigste, Serie seit langem. Beispiellos.

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                                            • 7

                                              Bitterböse und zuweilen urkomisch, dazu Oliver Masuccis überzeugende Darstellung, mitsamt der vielen Stars insgesamt ein originelles und wichtiges Machwerk. Wenngleich einem etwas aufstößt, dass einige Faktoren arg konstruiert wirken, um linke Ideologie zu unterstreichen - Beispiel: Hitler würde doch niemals die Grünen mögen?!

                                              • 10

                                                Für acht Jahre fieberte man mit der besten Serie überhaupt mit, jagte jeder neuen Information hinterher, beteiligte sich an Spekulationen um das popkulturell wohl bedeutendste TV-Ereignis unserer Zeit und wurde dabei perfekt unterhalten. Natürlich kann auch ein Meisterwerk nicht ohne kleine Schwächen auskommen, dennoch ist diese Serie von vorne bis hinten fantastische Kost. Genialer Plot, tolle Charaktere, brillante Darsteller und eine handwerkliche Inszenierung, die ihresgleichen sucht. Danke für diese epische Reise!

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                                                • 7 .5

                                                  Rami Maleks Oscar ist absolut verdient! "Bohemian Rhapsody" ist ein unterhaltsames Biopic, in dem neben dem grandiosen Hauptdarsteller vor allem die tollen Songs den richtigen Ton angeben.

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                                                  • 6
                                                    Martyman 02.05.2019, 23:30 Geändert 02.05.2019, 23:31
                                                    über Mile 22

                                                    Beim eigentlichen Traumduo Peter Berg/Mark Wahlberg kann man sich anhand Kracher wie "Lone Survivor" oder "Boston" normalerweise auf fette Action und eine coole Story gefasst machen - diese beiden Paradefilme sind durchgehend packend. Das kann man von "Mile 22" leider nicht sagen (schade für meinen 700. Kommentar...). Der 95-Minuten-Reißer beginnt tatsächlich erst nach der Hälfte der Spielzeit - und das ist für die schlichte Geschichte mit ihren unsympathischen Charakteren eindeutig zu wenig. Leider kommen auch die hochkarätigen Actionstars kaum zur Geltung, immerhin ist die zweite Filmhälfte ordentliche Unterhaltung, die Kämpfe und Stunts können sich sehen lassen.

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